Handball [25.04.2019]

Nächstes Jahr geht’s um den Aufstieg

Die HSG Langenargen-Tettnang I hat die Saison in der Handball-Bezirksklasse als Tabellenvierter abgeschlossen – mit 21:15 Punkten, deutlich hinter den Topteams Gerhausen II und Wangen II, aber auch mit klarem Abstand zum Mittelfeld. Im Interview erklärt Clemens Balle, weshalb da nächstes Jahr mehr kommen soll und wo er weitere Baustellen sieht.


Herr Balle, eigentlich ist fast alles wie vor einem Jahr: Die HSG schließt die Saison als Vierter ab, hat einige unnötige Niederlagen kassiert und es wäre mehr dringewesen. Stimmen Sie zu?
„Die Entwicklung des Teams ist gut, die Spieler haben sich auch individuell weiterentwickelt – etwa im Zusammenspiel und im Angriff. Und: in der vergangenen Saison sind wir gegen die Aufsteiger Leutkirch und Saulgau vom Platz gegangen und mussten sagen: Ja, die waren besser. Diese Saison haben wir gegen Gerhausen II und Wangen II zumindest daheim gepunktet.


Und gegen Weingarten verloren.
Ja schon, aber auch da waren wir nicht chancenlos. Zumindest in der eigenen Halle konnten wir jedenfalls gegen jeden Gegner bestehen. Was weiterhin fehlt, ist die Konstanz. Gerade bei Auswärtsspielen kamen wieder die unnötigen Niederlagen. Das ist auch eine Einstellungssache: dass das Team auswärts nicht gleich viel investiert wie bei Heimspielen.


Wie kommt’s?
In Langenargen zum Beispiel sind immer 100, 150 Zuschauer. Gerade junge Spieler beflügelt so etwas, erst recht wenn jemand zuschaut, den sie kennen. Darf aber natürlich nicht als Ausrede gelten. Man darf die Topspiele schon auswärts verlieren und dann gewinnt man gegen die Spitzenteams eben daheim. Die anderen Ausrutscher, die ärgern mich. Also die Niederlagen bei Illertal oder Ulm&Wiblingen II.
Was bleibt sonst von dieser Saison 2018/19?
Wir haben ein tolles Mannschaftsgefüge, haben ein paar Ausflüge gemeinsame gemacht. Das ganze Drumherum ist super, es wächst da was zusammen. Getroffen haben uns die Verletzungen von Jonathan Marceau und Marius Längin. Da ist viel Verantwortung auf die jungen Spieler übergegangen. Das haben wir im Lauf der Saison aber gut kompensiert.


Wie gut ist die HSG beim Thema Nachwuchs aufgestellt?
Die A-Jugend mussten wir ja wegen Spielermangels während der Saison zurückziehen. Das lag auch daran, dass wir viele Spieler in die Erste integriert haben. Kommende Saison geht es darum, das zu stabilisieren. Auch deshalb soll der Nachwuchs künftig stärker den Weg über die zweite Mannschaft gehen.
Sagen Sie das auch, weil die Jugendmannschaften der JSG Bodensee dieses Jahr so schwach gespielt haben? Die B-Jugend wurde Vorletzter, die C-Jugend Letzter.
Das ist hier natürlich aufgefallen. Das Problem ist erkannt, aber der Fokus lag zunächst auf der ersten Mannschaft. Die mussten wir nach dem Abstieg aus der Bezirksliga stabilisieren. Jetzt können wir uns um den Nachwuchs kümmern. Wir haben da eine tolle Struktur, aus der sich jetzt eben eine Qualität entwickeln muss.


Was ist Ihre Perspektive bei der HSG?
Ich habe schon vor, nächste Saison noch einmal anzugreifen. Diesmal ist der Aufstieg das Ziel. So war auch der Plan: ein, zwei Jahre die erste Mannschaft stabilisieren und dann ernst machen.