Fussball [06.08.2018]

Klaus Schwärzler richtet den Blick nach vorn

Mit drei statt bisher vier Mannschaften wird Tettnangs Fußballnachwuchs in der Saison 2018/19 in der Bezirksstaffel vertreten sein. Abgestiegen sind die A-Junioren, doch bläst Jugendleiter Klaus Schwärzler deshalb nicht Trübsal. „Die Spieler haben sich anständig verabschiedet“, ist ihm wichtig, dass die Partien nicht hergeschenkt wurden. Der 53-Jährige war im Frühjahr als Jugendleiter auf Klaus-Peter-Arnold gefolgt, der sich weiterhin mit großem Engagement als Trainer einbringe, so Schwärzler. „Wir wussten, dass die Saison bei der A-Jugend schwer wird“, spielt Schwärzler auf den kleinen Kader an. Etliche B-Jugendliche mussten aushelfen, was nach einiger Zeit aber zu einer spürbaren Doppelbelastung wurde. Der Abstieg sei „kein Beinbruch“, mit einer qualitativ guten Truppe (mit nachgerückten Talenten aus der B1) und voller Zutrauen in Trainer Nico Siebenrock wolle man nun in der Leistungsstaffel eine gute Rolle spielen.
Bei den B-Junioren hatte es im Winter den länger schon abgesprochenen Trainerwechsel von Klaus-Peter Arnold zu Massimiliano Ferraro und Elvis Berisaj gegeben. Beruflich bedingt müssen beide das Amt aber abgeben. Klaus-Peter Arnold wird wieder übernehmen. Nach einer anfänglich passablen Runde machte sich bei der B1 die Doppelbelastung etlicher Akteure bemerkbar, sodass am Ende Platz 6 stand. Als Ziel für 2018/19 gibt Schwärzler den Klassenerhalt vor.
Bei den C-Junioren wird Klaus Schwärzler selbst federführend sein mit Markus Weber als Co-Trainer. Nicht mehr zur Verfügung steht Jens Oelmayer, dem der TSV-Jugendleiter bescheinigt, „einen guten Job“ gemacht zu haben - was sich auch im dritten Rang wiederspiegelt. Erfreulich sei hier, dass vom SC Bürgermoos vier Gastspieler kommen - sowie eben mit Markus Weber ein erfahrener Co-Trainer und Betreuer.
Auf einem guten vierten Platz beendete die D1 die Saison in der höchsten Spielklasse des Bezirks. Die Vizemeisterschaft wurde mit einem 3:3 gegen Weingarten am letzten Spieltag verpasst. Das Trainerteam Berthold Mollnau und Ralf Boos (auf 2018/19 hin um Volker Boos erweitert) zeigte sich trotzdem mit dem Erreichten zufrieden. „Eine tolle Leistung“ attestiert allen gemeinsam der Jugendleiter.
Eine allgemeine Problematik sieht Klaus Schwärzler hinter der Abmeldung der C2: „Zweier-Mannschaften werden zunehmend abwertend wahrgenommen“, beobachtet er - was sich bei Spielern wie Eltern zeigen könne. „Das sehe ich anders“, widerspricht er dem generell und stellt die „Chance jedes Kindes zur druckfreien Entwicklung“ in den Vordergrund. Das spitzt sich zu in seiner Sichtweise: „Die Zweier-Mannschaften sind das Kapital des TSV“ - nämlich der jeweilige Unterbau des nächstjährigen Einser-Teams.„Sehr gut aufgestellt“ nennt Klaus Schwärzler die jüngeren Jahrgänge - vier E-Jugend- und drei F-Jugendteams belegen dies. Bei all dem ist ihm wichtig, „dass Trainer, Kinder und Eltern den Zusammenhalt spüren“, der im Verein herrscht, denn was der große Helferstab an „stillen Helden“ oftmals ungesehen leiste, sei enorm. Zugleich will der Jugendleiter zeigen, „dass wir für Werte stehen“ - nämlich für Respekt und davon geprägte Umgangsformen auch gegenüber dem Gegner.

Vor dem Wandel sind auch die Juniorinnen nicht gefeit: Während die jüngsten Mädels bei den Bambinis eine Anlaufstelle haben, sei bei den E-Mädels die „richtige Entscheidung“, so Klaus Schwärzler, getroffen worden - nämlich sie noch nicht in den Spielbetrieb zu schicken. Stattdessen habe sich der reine Trainingsbetrieb mit Judith Musch und Sarah Moll bewährt. Derzeit seien es 14 Spielerinnen,die ab der neuen Runde die D-Mädels bilden.
Mädchen im E-Jugend-Alter, die nicht bei den Jungen spielen möchten, haben auch nächste Runde die Möglichkeit, an einer Trainingsgruppe teilzunehmen. Als Schnupperangebot sind in Kooperation mit der Schillerschule und der Grundschule Manzenberg zwei Mädchenfußball-Aktionstage (Ende September) geplant.
Aus den erfolgreichen Meister-D-Mädels (mit Doro Haib und Sara Biberger als Trainerinnen) hingegen werden die C-Juniorinnen. Dem U15-Team nimmt sich als Trainerin Corinna Wachter an, die auch das Stützpunkttraining des Bezirks Bodensee leitet und bis zu ihren Verletzungen für die Frauen 1 des TSV aktiv war. Sie kehrt vom Studium aus Konstanz zurück.
Eine B2-Mannschaft wird es 2018/19 nicht geben, nachdem eine solche in der Bezirksstaffel unter Trainer David Brinz zuletzt einen Mittelfeldplatz belegt hatte. Für zwei Teams war die Kadergröße insgesamt zu gering. Die 2002-Jahrgänge der B2 werden zu den Frauen 2 hoch gezogen, um auch hier einen guten Kaderzu haben. Die jüngeren Jahrgänge werden bei den C-Juniorinnen spielen. Weitere Spielerinnen rücken in den B1-Kader auf. Insgesamt kommen von beiden B-Teams neun Kräfte zu den Frauen,allerdings wechseln zwei den Verein. Aus dem B1 Kader sind Franziska Gaus und Julia Stützenberger zu den B-Junioren des FC Wangen gegangen.
Hinzu kommen sieben neue Spielerinnen, sodass der Kader der von Karin Rasch-Boos und Mona Blank trainierten B-Juniorinnen 23 Spielerinnen umfasst, für die am 2. August Trainingsstart war. Sie starten am 8. September mit dem Heimspiel gegen den Hegauer FV in die Oberliga-Saison.

Texthinweis:
Roland Weiß (Schwäbische Zeitung)